Dienstag, 2. August 2016

Was man als Bauherrenpaar so braucht...

...ist eindeutig Langmut und auf jeden Fall etwas Galgenhumor.

Zur Sache. Diese Woche war ein Treffen mit dem Mitarbeiter des Küchenstudios zum Messen der Küche eingeplant und konnte auch problemlos durchgeführt werden. Es lohnt auf jeden Fall, die Messungen erst durchzuführen, wenn Estrich und Innenputz vorhanden sind und wenn man weiß, welcher Bodenbelag einmal die Küche zieren wird. der Herr packte also frohgemut sein Köfferchen aus und stellte den Campingtisch auf und maß sich mit dem Lasermesser einen Wolf. Wie gut, dass er mich dafür nicht brauchte, denn der Bauherr hatte eine Challenge für die Bauherrin entworfen, die es zu bestehen galt.

Wie schon bekannt, sind wir im Baugebiet verpflichtet eine Mehrspartenhauseinführung (MSH) einzubauen. War ja auch ordnungsgemäß erfolgt und fristete bis jetzt ein eher stiefmütterliches Dasein. Das sollte sich jetzt ändern. Der Bauherr teilte am Montag Mittag lapidar am Telefon mit, ich solle doch noch die Anschlüsse im Haus vorbereiten, die Versorger übernähmen dies nicht, wegen der Gewährleistung. Er habe mir da eine Anleitung im Netz rausgesucht und per Mail gesendet. Hatte er auch, mit fröhlich viel Fachchinesisch und tausenden Bildern. Total unbrauchbar, wenn ich nicht mindestens fünf Stunden auf der Baustelle verbringen wollte. Und sobald jemand das Wort "Gewährleistung" in den Mund nimmt, besonders wenn es um Gas, Wasser, Strom geht, packt mich das kalte Grausen. Nachher bin ich das Schuld, wenn der blöde Anschluss undicht ist oder das Haus abbrennt oder wir an einer Gasvergiftung sterben. Entsprechend gut gelaunt ging´s zur Baustelle.

Wie gesagt, wurde parallel wild gemessen, ich konnte mich also dem Anschluss widmen. Erst das Paket aufgemacht, darin etwa tausend verpackte Teile, alle gleicher oder zumindest ähnlicher Natur. Anleitung gelesen, Anleitung aus dem Netz gelesen. Vorsichtig ein Paket aufgemacht, Inhalt direkt kaputt. Mist. Anleitung gelesen. Doch nicht kaputt, muss so sein. Okay, puuh! Unten im Paket ein Riesentrümmer von Apparillo, unten vier Rohre, oben raumschiffartige Anschlussvorrichtungen. Offensichtlich muss hier das Runde in das Eckige. Noch schnell die Zeichen geklärt (Wellen für Wasser, Blitz für Strom), Abdeckung abgeschraubt, Plastikrohre in die Öffnungen gesteckt, Anschlüsse wieder festgeschraubt. Passt!



 Und dann zurück zu den tausend übrigen Plastikverpackungen mit diversen Gummiteilen drin. Noch mal Anleitung lesen, eins aufmachen, noch mal lesen, nachdenken und zum Schluss kommen, dass die für draußen sind und damit nicht mein Bier.
Mittlerweile waren auch die Baggerfahrer vom Versorger 1 (Gas/Wasser) da und fingen an zu baggern. Nach vorsichtiger Rückfrage, ob man denn auch das Rohr für die Telekom verlege (hatte der Ansprechpartner von Versorger 1 angedeutet), wies man das vehement zurück. Wenn dann mache das Versorger 2 (Strom), da wir ja Glasfaser bekämen. Aha. Also Anruf bei Versorger 1 mit Nachfrage zur Telekom. Man sei im Gespräch und könne jetzt auch gerade gar nicht und ich solle mich morgen melden. Das eine Baufräulein hatte dann noch viel Spaß mit den Baggerführern, durfte dann noch mitfahren und einmal selber baggern. Tag 1 der Woche erfolgreich beendet. Sogar ein paar Bilder von den Abwasserleitungen konnte ich noch machen.

Da blitzt ein Regenwasserrohr hervor und auch einen Revisionsschacht sieht man.

Hier kann man die vier Anschlüsse von der MSH sehen, daran werden dann Rohre angeschlossen und bis zum Anschlusspunkt an der Straße geführt.



Der Dienstag brachte dann weitere enervierende Telefonate mit Versorger 1,2 und 3 (Telekom). Als Fazit kam heraus. Der Bagger von Versorger 1 ist kaputt, man arbeitet Ende der Woche weiter. Versorger 2 ist informiert durch Versorger 1, man wolle Mitte der Woche anfangen (wie auch immer, da doch Versorger 1 das Loch budddelt und der Bagger doch kaputt ist und Montag das Loch nicht fertig war. Wahrscheinlich ist es einfach magic!). Auf Nachfrage, ob Versorger 2 vielleicht das Leerrohr für den Versorger 3 legen würde, welches wir auch gerne zur Verfügung stellten, versprach man uns einen Rückruf. Was natürlich nicht erfolgt ist. Mit Versorger 3 haben wir gefühlt hundertmal telefoniert oder zumindest versucht zu kommunizieren. Die Planung weiß seit zwei Monaten davon, dass Mitte Juli/Anfang August Versorger 1 und 2 buddeln und man sich anschließen könne, ignoriert dies aber. Ist allerdings auch unsere Schuld, anscheinend hatten wir angegeben, ein Leerrohr zur Verfügung zu stellen (Vorsicht! Würde ich nie, nie, nie mit "ja" beantworten. Führt nur zu Problemen. Ich stelle nix zur Verfügung, wäre heute meine Antwort, falls man das wirklich fragt, was ich bezweifle.). Wie auch immer, Versorger 3 kommt nicht und wir müssen dieses verflixte Rohr da rein bekommen, kosten tut es nur ein paar Euro, aber wer weiß schon, wie viel wir davon brauchen, das geht ja ein paar Mal um die Ecke, bis es dann letztendlich an der Hauptleitung liegt. Wir werden sehen, wie sich das noch regeln lässt und ob Versorger 1 oder 2 mit uns Erbarmen hat.

Noch etwas Schönes zum Abschluss. Heute meldete sich die Firma des Fliesenlegers, nächste Woche ist Vorbesprechung auf der Baustelle.

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