Montag, 8. August 2016

Habe ich es dir nicht gesagt?

Ja, hast du.
Ich hab´s dir doch gesagt, oder?
Ja, ja, hast du.
Gesagt ich dir, junger Padawan.
Gesagt du hast, Meister. Ignoriert ich habe.

So oder so ähnlich könnte jede Unterhaltung geführt werden, die ich seit Montag mit Hausbesitzern, egal ob angehenden, seienden, aufgegebenen, theoretischen, praktischen, möchtegern und eigentlich auch allen anderen Menschen in meiner Umgebung. Wie es zu derselbigen kam? Das liegt vor allem daran, dass sich die Fertigstellung des Hauses natürlich verzögert. Waren wir im April von Herrn Stoffels im Bauanlaufgespräch noch darüber informiert worden, man plane das Haus in der ersten Septemberwoche fertig zu stellen, teilte man uns zu unserem Erstaunen mit, dass mit einer Hausübergabe kaum vor Ende Oktober zu rechnen sei. Das war dann aber doch überraschend. Nach dem Baufortschritt und der kalkulierten Restarbeiten, war man bis jetzt etwa drei Wochen im Verzug, eine Hausübergabe könnte also Ende September erfolgen. Damit hätten wir planmäßig mit den Eigenleistungen anfangen und Mitte Oktober einziehen können. Nun soll sich das alles verschieben und damit ist ein Einzug vor Ende November unwahrscheinlich, besonders da ich natürlich den Urlaub und die Eingewöhnung der Kinder schon für Oktober geplant hatte und auch nicht mehr ändern kann.

Woran die Verzögerung liegt? Nach unserem Kenntnisstand nur am Fliesenleger, allerdings ist Herr Stoffels zur Zeit im Urlaub, wir können Ihn diesbezüglich nicht sprechen und um Erklärung bitten. Werden wir aber, ganz sicher! Ich möchte betonen, dass 4life durchaus mit Ende Oktober noch genau innerhalb der sechs Monate liegt, es gibt also für 4life keinen Grund, früher fertig zu werden. Was mit aufstößt, ist das Thema Kommunikation. Wir waren bis Montag auf dem Stand von September, haben damit geplant und kalkuliert (mit über drei Wochen Kulanz wohlgemerkt) und die weiteren Ausführungstermine haben wir nur bekommen, weil ich vehement darauf bestanden habe, welche zu bekommen. Schließlich hängen an diesen Terminen viele weitere dran. Ich bin gespannt, wie Herr Stoffels argumentieren wird, am Ende haben wir diesbezüglich wenig Druckmittel.



Was sonst noch diese Woche geschah.

Neben den unerfreulichen Nachrichten zur Fertigstellung war es vor allem eine anstrengende Woche. Beim Haus bauen ist es ein bisschen wie beim Kinder kriegen. Wenn man keine katastrophale Geschichte zu erzählen hat, hat man irgendwie gar kein Haus gebaut (bzw. kein Kind bekommen). Ich war schon immer der Meinung, dass Mütter dazu neigen, ihre Geburtsgeschichten etwas auszuschmücken, damit es sich viel schlimmer anhört als es war, sonst ist es nämlich nix wert. Und endlich haben wir auch ein bisschen Katastrophe zu berichten, wäre ja auch zu blöde, wenn da nix spannendes passiert in der Zeit.
Wie berichtet, waren am Montag die freundlichen Baggerfahrer des Subunternehmers von Versorger 1 da, um den Graben für die Hausanschlüsse zu buddeln. Wie ebenfalls berichtet, musste die Bauherrin, ergo meine Wenigkeit, die Stutzen einbauen. Und ich erwähnte, dass wir lange und immer wieder gefragt hatten, in welche Ecke Wasser und in welche Gas kommen solle. Beim Sanimann Hupe z.B. Das Ergebnis (Wasser an die Wand rechts im Haus) haben ich und der Bauherr Versorger 1 sowie dem Subunternehmer mehrfach mitgeteilt. Und ich habe die Stutzen so eingebaut (da sind sogar kleine Zeichen für Wasser drauf). Den Stuss vom Dienstag hatte ich auch bereits berichtet. Am Mittwoch kam dann der Anruf von Versorger 1, man habe nun Gas und Wasser angeschlossen (toll!), es sei doch richtig, dass Gas nach rechts in die Ecke käme, das Rohr sei da nämlich falsch von uns eingebaut gewesen. W T F????
Bei Anruf des Bauherrn hätte ich gerne vor Wut etwas kaputt gemacht, am Besten Geschirr, weil es so schön knallt, wenn´s kaputt geht. Habe ich dann doch nicht. Da telefoniert man mehrfach, baut das Ding richtig ein und die Arbeiter drehen es einfach mal um, weil wir das ja angeblich falsch gemacht haben? Eine Änderung sei jetzt übrigens nicht mehr möglich, berichtete man uns, auf den Leitungen sei schon Druck.
Aha! Na dann.
Und außerdem müssten wir das noch etwas am Anschluss im Haus ändern, der MSH sitze zu hoch, so wäre das nicht zulässig, man müsse da noch Lamellen rausnehmen.
Aha! Und wie, wo das Dings doch fest verschraubt und die Leitungen schon gelegt sind? Ja, da müssten wir die irgendwie rausbrechen. Sie könnten das nicht machen, wegen der Gewährleistung. Aha! Kein Problem, machen wir. Hätte er uns das nicht in einem Satz am Montag sagen können, als das Ding noch nicht eingebaut war?
Also fuhr der Bauherr nach der Arbeit zur Baustelle und versuchte irgendwie diese Lamellen rauszubrechen. Was natürlich nicht ging. Dafür meldete sich Versorger 1 und räumte ein, dass es ja ärgerlich sei mit dem Anschluss, der Sub käme dann doch noch mal das ändern. Und dann könne man auch den Anschluss innen korrigieren. Aber da habe man doch jetzt was gut bei uns. Na klar, an dieser Stelle vielen Dank lieber Versorger, dass du unser richtig eingebauten MSH geändert hast, schließlich sind Bauherren an sich ein bisschen blöde und machen alles falsch.
Und um auch noch die Arbeit für Versorger 3 zu erledigen, baute der Bauherr auch gleich noch das Rohr für die diesen ein.

Donnerstag fuhr also der Bauherr erneut zur Baustelle, die Anschlüsse wurden getauscht, netterweise kam auch der Sub vom Versorger 2 und schloss den Strom an. Und weil unser Elektriker auch in der Ecke war, hat er gleich noch den Zähler eingebaut und eine Steckdose dazu. Wir haben also nun Gas, Wasser und Strom im Haus. In einer Woche kommt die Heizung ins Haus, dann startet das Programm zur Trocknung des Estrich.
Leider haben die Versorger den Kasten zur Versorgung so blöde gesetzt, dass meine Pläne vom einer durchgehenden Arbeitsplatte passé sind, ich werde mir etwas anderes überlegen müssen. Ärgerlich!
Damit geht eine anstrengende und nicht so schöne Woche zu Ende, dafür haben wir wieder viel gelernt und das Haus ist um eine wichtige Komponente erweitert.

Jetzt noch 2 Bilder für diejenigen die mal den Hausanschluss der Versorger innen und außen sehen möchten:


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