Donnerstag, 8. Oktober 2015

Wir brauchen einfach mehr Platz - die Grundstücksuche

Diese Erkenntnis stand ganz am Anfang unser Überlegungen. Wir, das sind Mama, Papa und zwei Kinder zwischen eins und drei. Wir haben bereits eine sehr schöne Eigentumsneubauwohnung vor den Toren von Kölle. Fahrtzeit in die Innenstadt: 15 Minuten, jeder Kölner wird bestätigen, dass dies wirklich grandios ist.
Man kann hier gut einkaufen, es gibt Kindergärten, Schulen, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten. Kurzum: perfekt für eine Familie. Die Wohnung hat 75qm Wohnraum und üppige 14qm Balkon mit Südlage, die Bahn ist zwei Minuten zu Fuß entfernt, nah und doch nicht hörbar. Spielplatz ist ums Eck, die Nachbarn sind mäßig verrückt und viele sehr nett. Zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, großer Wohn- /Essraum. Eigentlich sehr schön und es scheint ein Luxusproblem zu sein, aber wir brauchen dringend mehr Platz.
Ich brauche eine Arbeitszimmer, der Mann einen Raum für seine Gitarren und die Mädels, na ja, die brauchen ein großeres Wohnzimmer für ihre Spielorgien.
Als wir die Wohnung 2010 gekauft haben, war uns klar, dass wir irgendwann ein Haus kaufen wollen, aber ohne Kinder und ich noch im Studium, da war eine Wohnung eine gute Lösung. Die Mietpreise waren schon damals so hoch, dass sich Miete kaum lohnte. Jetzt mit zwei Kindern und den gestiegenen Mietpreisen ist die Miete eines adäquat großen Objekts unbezahlbar.

Die Idee begann Anfang 2014 in der Fertighauswelt in Frechen, in der wir einfach sonntags bummeln gegangen sind. Damals nur zum Spaß an der Freude, ohne Baugrundstück, ohne Ideen. Wir haben uns damals Angebote von Allkauf und Haas erstellen lassen. Die Preise waren üppiger als gedacht, auch wenn sich diese noch als sehr günstig erweisen sollten. Wir haben das Projekt dann auf Eis gelegt. Unser Babymädchen wurde geboren, ich machte mein zweites Staatsexamen, da war wenig Platz für Hausideen. Der Mann bekam dann irgendwann den Rappel, wollte unbedingt eine Entscheidung und hat in der Zeit intensiv nach Häusern geschaut. Bestandshäusern.

Wir haben dann angefangen Parameter festzulegen. Alle Großeltern müssen zu erreichen sein, schnell und unkompliziert, denn sie sind unsere Stütze und lieben und sehen ihre Enkelinnen häufig. Die Arbeitsplätze müssen erreichbar sein, es muss eine Bahnverbindung geben. Und die ganzen schönen Extras, die wir hier genießen müssen auch erfüllt werden (Kindergarten, Schule, einkaufen, Freizeit).
Wir haben uns dann viele, viele Häuser auf Immoscout angeschaut, Standards überlegt, sogar Häuser angesehen. Da war immer nichts richtiges dabei. Und uns war schnell klar, bei 6.5% Grunderwerbsteuer, Notar von 2% plus Grundschuldeintragung und wahrscheinlich auch noch Maklergebühr von 3,57%, also mind. 13% Nebenkosten, müssen wir doch noch ein paar Jahre sparen, um uns ein Haus in adäquater Größe und Ausstattung zu kaufen. Oder eben billigeres Haus und viel renovieren/sanieren. Im Frühling 2015 schien keinen Lösung in Sicht.

Bei einem Besuch beim Schwager erfuhren wir, dass im Ort bald wieder gebaut werden sollte, also ein neues Baufeld erschlossen. Ich schaute dann spontan auf der Seite der Stadt, da war nichts zu lesen. Also am Montag bei der Stadt anrufen und nachfragen. Von einem Bauvorhaben an der gedachten Stelle war nichts bekannt, allerdings ginge man in der nächsten Woche in die Entscheidung für die Vergabe von Grundstücken für die Erweiterung eines bestehenden Neubaugebiets. Ob wir Interesse hätten, allerdings sei die Warteliste lang und unsere Chancen gering. Egal. War ja eh ne spontane Idee. Antrag ausgefüllt und zugeschickt, zwei Wochen später kam die Absage.
Vier Wochen danach der Anruf der Stadt, es seien vier Grundstücke frei geworden, ob wir interessiert seien. Waren wir. Nachdem wir einen Plan mit den freien Grundstücken hatten, schnell noch die Kinder eingepackt und auf ins lustige wo-ist-das-Grundstück suchen.

Die Erweiterung der Neuen Mitte Niederzier ist ein 11000 qm großes Gelände einer alten Baufirma, welches in etwa zwanzig Einzelgrundstücke eingeteilt wird. Es grenzt im Norden und Osten an Felder, im Süden an das ehemalige Baugebiet Neue Mitte. Wir hatten vier Grundstücke zur Auswahl, zwei im Westen, kleiner (und dadurch billiger) und zweigeschossig zu bebauen. Eins im Norden und eins im Westen, beide angrenzend an die umliegenden Felder. Beide etwa 600 qm groß und eingeschossig zu bebauen. Wir entschieden uns für die beiden größeren und teilten am nächsten Tag der Gemeinde unsere Wahl mit. Eine Verteilung nahm die Gemeinde zwei Wochen später vor.
Wir bekamen ein Grundstück im Norden zugeteilt, 624 qm groß, einen Nachbarn rechts, dann Feld, mehrere Nachbarn links.

Dann wurde es hektisch, wir hatten uns das mit dem Haus bauen ja gar nicht richtig überlegt, die Bewerbung um ein Grundstück war eher spontan. Daher, ab zur Bank, bzw. Dr. Klein und Kreditrahmen erfragen. Es war klar, wir wollen uns nicht über beide Ohren verschulden, niedrige Zinsen sollten uns nicht unvorsichtig machen.
Dann sollte eine Hausbaufirma gefunden werden, denn wir wollten beides zugleich finanzieren (Grundstück und Haus). Und natürlich mussten wir uns auch überlegen, ob wir das Abenteuer Hausbau wirklich angehen wollen oder es doch lieber noch etwas zurücksetzen und überlegen.
Diese Überlegungen dauerten eigentlich bis letzte Woche an, wir haben sehr viel diskutiert, überlegt, gerechnet, angeschaut, kalkuliert, verglichen und uns dann letztendlich am 07.10. für ein Haus der Firma 4life aus Erftstadt entschieden.

Kriterien für die Hausbaufirma waren:
1. Eher kleines, regionales Unternehmen
2. Solide, d.h. massive Bauweise
3. Zusammenarbeit mit lokalen Subunternehmen
4. Planungsänderungen jederzeit möglich
5. Ausführliche Bauleistungsbeschreibung

Angeschaut haben wir uns folgende Firmen
1. Artos
2. Elbe Haus
3. Maxxiv
4. AIM
5. 4life
6. Town & Country mit dem Regionalpartner für Aachen
7. Fingerhaus (als einziges Fertigbauunternehmen, als Empfehlung eines Kollegen vom Mann)

Alle Infos und Entscheidungsbegründungen gibt es im nächsten Post.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen